Die Orientierungslauf-Weltmeisterschaften 2023 finden in Flims Laax statt. Das umfassende Bewerbungsdossier der Schweiz hat den Vorstand des internationalen OL-Verbandes IOF überzeugt. Nun geht es an die detaillierte Planung des internationalen Grossanlasses. 
Nach 1981, 2003 und 2012 ist die Schweiz in vier Jahren wieder Gastgeberin von Orientierungslauf-Weltmeisterschaften. Vom 10. bis 16. Juli 2023 finden die Titelkämpfe der weltbesten Orientierungsläuferinnen und Orientierungsläufer in Flims Laax statt. Das hat der Vorstand des internationalen OL-Verbandes IOF anlässlich einer Sitzung, während der momentan stattfindenden WM in Norwegen, entschieden. Der IOF-Vorstand hat dabei die zwei vorliegenden Kandidatur-Dossiers der Schweiz und Finnland beurteilt und sich für die Austragung in der Schweiz ausgesprochen.
Der Zuspruch für die OL-Weltmeisterschaften erfreut die an der Kandidatur beteiligten Organisationen: «Wir sind stolz darauf, dass wir die Weltmeisterschaften zum vierten Mal in der Schweiz durchführen dürfen», sagt Jürg Hellmüller, Präsident des Schweizerischen OL-Verbandes Swiss Orienteering. Dieser Entscheid bestätige die professionelle Arbeit im Bereich von internationalen OL-Events, die in der Schweiz in den vergangenen Jahren geleistet wurde. «Eine erneute Organisation von Weltmeisterschaften ist für die OL-Nation Schweiz ein grosses Highlight», so Hellmüller weiter.
Auch im designierten WM-Austragungsort Flims Laax sorgt der positive Entscheid der IOF für grosse Freude: «Wir sind überzeugt, dass wir der OL-Weltelite gemeinsam mit den Veranstaltern hochkarätige Wettkämpfe in einem anspruchsvollen und wunderschönen Gelände bieten können», so Tourismusdirektor André Gisler. Zudem biete die Tourismusregion Flims Laax Falera auch im Bereich Infrastruktur und durch die langjährige Erfahrung in der Durchführung von OL-Anlässen ideale Rahmenbedingungen für die Veranstaltung eines derartigen Grossanlasses mit attraktiven Angeboten für die Zuschauer.
Kompakteste OL WM aller Zeiten
Ein Argument, das auch den Vorstand der IOF überzeugt hatte: «Die OL WM 2023 wird wohl die kompakteste der ganzen OL-Geschichte werden: Die Unterkünfte, das Event-Center und die Laufgelände sind alle innert kürzester Zeit zu Fuss erreichbar», sagt der Aargauer Nik Suter, Mitglied des IOF-Vorstandes. So ist geplant, dass Laax-Murschetg zum eigentlichen Mittelpunkt der OL WM 2023 wird. Dabei soll das rocksresort zum Event-Center werden, wo beispielsweise auch die Medaillenzeremonien und das Rahmenprogramm stattfinden sollen. Auch werden die Athletenunterkünfte ebenfalls im und rund ums rocksresort geplant.
Die OL WM 2023 wird als sogenannte Wald-WM ausgetragen, wobei von den Athletinnen und Athleten die drei Disziplinen Mitteldistanz, Langdistanz und Staffel absolviert werden. Das Format der Wald-WM findet in diesen Tagen erstmals in Norwegen statt und wird in den Folgejahren jeweils alternierend mit einer Sprint-WM durchgeführt, die wiederum die kurzen und mehrheitlich urbanen OL-Disziplinen beinhaltet. Das alpine Gelände rund um Flims Laax Falera bietet derweil für eine Wald-WM ein optimales Laufgelände: Die Wälder sind OL-technisch herausfordernd und werden in der OL-Szene gerne als «Bijou» bezeichnet.
50‘000 Logiernächte erwartet
Mit den Titelkämpfen 2023, will die OL-Nation Schweiz auch neue Massstäbe im Bereich E-Sports setzen. So ist vorgesehen, dass in knapp vier Jahren die ersten E-World-Orienteering-Championships stattfinden und sich dabei die Gamer im virtuellen Terrain erstmals um Medaillen duellieren. Eine solche Vision passt hervorragend zur Destination Flims Laax Falera, ist diese doch besonders aktiv im Bereich Digitalisierung.
Neben einer neuen innovativen Idee, wird die OL WM 2023 auch auf Altbewährtes setzen. Parallel zu den Titelkämpfen soll die Swiss Orienteering Week, der beliebte Mehrtage-Orientierungslauf für Breitensportler mit sechs Etappen ausgetragen werden. Bereits im 2011 fand die Swiss O Week rund um Flims Laax Falera statt und lockte dabei über 4000 Orientierungsläuferinnen und Orientierungsläufer aus dem In- und Ausland an. Auch 2023 soll Flims Laax damit zum OL-Mekka werden. So werden dank der OL WM und der Swiss O Week insgesamt rund 50‘000 Logiernächte generiert. Dabei werden Teilnehmende aus über 50 Nationen erwartet. «Die grosse Anzahl an Logiernächten und die internationale Ausstrahlung des gesamten Events ist für unsere Destination eine grosse Chance», sagt Tourismusdirektor André Gisler.
Erfahrene Organisatoren
Mit dem Entscheid der IOF zugunsten der OL WM 2023 in der Schweiz, geht es nun an die Ausarbeitung des Detailkonzepts und die Planung des Grossanlasses in vier Jahren. Dabei soll in einem nächsten Schritt auch eine Vereinbarung zwischen dem Schweizerischen OL-Verband Swiss Orienteering und dem Verein Swiss Cup abgeschlossen werden. Letzterer wird sich für die Organisation der OL WM verantwortlich zeichnen, ist der Verein doch seit über einem Jahrzehnt verantwortlich für die jährliche Durchführung der OL-Weltcupläufe in der Schweiz. Neben der 23-fachen OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder und ihrem Mann Matthias, die für die Umsetzung der Wettkämpfe verantwortlich sein sollen, sind weitere langjährig erprobte Organisatoren von OL-Wettkämpfen im Organisationskomitee vorgesehen. «Unser Verein wurde nach der WM 2003 in Rapperswil mit dem Ziel gegründet, jährlich einen internationalen OL-Wettkampf in der Schweiz zu organisieren und das Knowhow weiterzutragen. Dass die IOF uns seit 2007 den jährlichen Weltcup-Final und nun sogar die WM 2023 zugesprochen hat, erfüllt uns mit Stolz», sagt Hansueli Steinmann, Präsident des Vereins Swiss Cup.