Die OL-Weltmeisterschaften 2023 sollen in Flims durchgeführt werden. Der nationale Orientierungslauf-Verband Swiss Orienteering hat das Bewerbungsdossier beim internationalen Dachverband eingereicht. Ein Dossier, das die wichtigsten Grundlagen beinhaltet und mit einer Premiere auf sich aufmerksam macht.
Nun ist die Kandidatur für die OL-Weltmeisterschaften 2023 offiziell: Mit dem Einreichen eines umfassenden Dossiers zuhanden des internationalen OL-Verbandes IOF bewirbt sich die Schweiz definitiv um die Weltmeisterschaften im Orientierungslauf im Jahr 2023. Der Schweizerische OL-Verband Swiss Orienteering hat gemeinsam mit der Tourismusdestination Flims und dem Verein Swiss Cup das Bewerbungsdossier eingereicht, das den Vorstand des internationalen OL-Verbandes überzeugen soll. Auf 24 Seiten wird das Konzept der angestrebten World Orienteering Championships (WOC) rund um Flims im Detail vorgestellt. Von den Laufgeländen, über die Unterkünfte, die Zielarenen, die Zusammensetzung des Organisationskomitees, den Zuschauerläufen und die Finanzierung der Titelkämpfe bis hin zu den ersten e-WOC: Im Bewerbungsdossier wird nichts ausgelassen. Eine ebenso detaillierte Broschüre und ein rund zweiminütiger Imageclip runden die Bewerbung ab, die keine Fragen offen lässt.
Details zum Austragungsort und dem Wald-WM-Format
Geplant sind die OL WM 2023 (WOC 2023) vom 10. bis 16. Juli 2023. Die OL WM 2023 wird als sogenannte „Wald-WM“ ausgetragen, wobei von den Athletinnen und Athleten die drei Disziplinen Mitteldistanz, Langdistanz und Staffel absolviert werden. Das Format der Wald-WM wird erstmals 2019 zum Zuge kommen und dann in den Folgejahren jeweils alternierend mit einer Sprint-WM, die wiederum die kurzen und mehrheitlich urbanen OL-Disziplinen beinhaltet. Das alpine Gelände rund um Flims bietet derweil für eine „Wald-WM“ ein optimales Laufgelände: Die Wälder und Wiesen sind OL-technisch herausfordernd und werden in der OL-Szene gerne als „Bijou“ bezeichnet.
Mit dem rocksresort ist in Laax-Murschetg zudem eine ideale Infrastruktur für das Event-Center vorhanden, wo dann auch das Rahmenprogramm – wie beispielsweise die Medaillenzeremonien – durchgeführt werden sollen. So wird Laax-Murschetg zum eigentlichen Mittelpunkt der OL WM 2023, schliesslich sollen die Athleten auch im rocksresort und in den weiteren Hotels wie beispielsweise im Peaks Place, im Laaxerhof oder im signinahotel während ihres WM-Aufenthaltes wohnen. „Die OL WM 2023 wird wohl die kompakteste der ganzen OL-Geschichte werden: Die Unterkünfte, das Event-Center und die Laufgelände sind alle innert kürzester Zeit zu Fuss erreichbar. Das wird für einzigartige Stimmung sorgen“, sagt Jürg Hellmüller, Präsident von Swiss Orienteering.
Die Digitalisierung erreicht den OL-Sport
Mit der Bewerbung um die internationalen Titelkämpfe 2023, will die OL-Nation Schweiz auch neue Massstäbe im Bereich E-Sports setzen. So ist vorgesehen, dass in knapp fünf Jahren die ersten E-World-Orienteering-Championships stattfinden und dabei die ersten Gamer sich im virtuellen Terrain erstmals um Medaillen erspielen. Eine solche Vision passt hervorragend zur Destination Flims, ist diese doch besonders aktiv im Bereich Digitalisierung, beispielsweise auch mit dem Projekt der „Drone Champions League“ im Winter auf dem Crap Sogn Gion des Skigebiets LAAX.
Swiss Orienteering Week mit 4000 Teilnehmen geplant
Neben einer neuen innovativen Idee, wird die OL WM 2023 auch auf Altbewährtes setzen. Parallel zu den Titelkämpfen soll die Swiss Orienteering Week, der beliebte Mehrtage-Orientierungslauf für Breitensportler mit sechs Etappen ausgetragen werden. Bereits im 2011 fand die Swiss O Week rund um Flims statt und lockte dabei über 4000 Orientierungsläuferinnen und Orientierungsläufer aus dem ganzen Land und weiteren 30 Nationen an. „Mit der Swiss Orienteering Week bringen wir ein OL-interessiertes Publikum aus aller Welt in die Zielarenen der WM“, sagt Marcel Schiess, OK-Präsident der Swiss O Week 2023. Und André Gisler, Tourismusdirektor von Flims ergänzt: „Wir wollen gemeinsam mit den Veranstaltern spannende und hochstehende OL-Wettkämpfe in einmaliger Umgebung bieten.“
Apropos Veranstalter: Die Organisation der OL WM wird durch den Verein Swiss Cup übernommen, der seit über einem Jahrzehnt OL-Weltcupläufe in der Schweiz organisiert. Neben der 23-fachen OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder und ihrem Mann Matthias, die für die Umsetzung der Wettkämpfe verantwortlich sein werden, sind weitere langjährig erprobte Organisatoren von OL-Wettkämpfen im Organisationskomitee. So wird beispielsweise Brigitte Grüniger Huber, OK-Präsidentin der OL Weltcup Finals 2008 bis 2016, den Vorsitz haben.
Ob die Schweiz nach 1981, 2003 und 2012 im Jahr 2023 wiederum OL-Weltmeisterschaften durchführen wird, zeigt sich im kommenden Frühjahr. Dann wird der Entscheid der IOF erwartet.
Clip zur WOC-Kandidatur