Langdistanz: Wyder und Kyburz nutzen Heimspiel

Matthias Kyburz und Judith Wyder heissen die Sieger des Langdistanz-Rennens am Weltcup Final in Aarau. Sabine Hauswirth und Olav Lundanes werden Zweite, Carl Godager Kaas und Tove Alexandersson werden Dritte. Für Kyburz bedeutet der Tagessieg zugleich den vorzeitigen Gewinn des Gesamtweltcups.

RSTXII 077428Das Finalwochenende des OL-Weltcups in Aarau geht aus Sicht der Gastgeber erfolgreich weiter. Vor allem für Matthias Kyburz. Bereits gestern hatte er in der Sprintstaffel seine Form unter Beweis gestellt, auf der zweiten Strecke die klare Bestzeit realisiert und zusammen mit Rahel Friederich, Daniel Hubmann und Judith Wyder den Sieg in der Tages- wie auch in der Gesamtwertung feiern können. Auch über die Langdistanz vom Samstag liessen ihn seine schnellen Beine nicht im Stich. «Ich habe mich physisch sehr gut gefühlt», sagte Kyburz im Ziel. Und auch technisch habe er das umsetzen können, was er sich vorgenommen habe: «Ich wollte einfach laufen und die Wege nutzen.» Am nächsten kam Kyburz der Langdistanz-Weltmeister Olav Lundanes. Der Norweger klassierte sich 21 Sekunden hinter dem Schweizer. Rang drei ging mit Carl Godager Kaas ebenfalls an einen Norweger. 

RSTY7396Mit seinem Tagessieg sicherte sich Matthias Kyburz gleichzeitig den vorzeitigen Gewinn des Gesamtweltcups. Nach 2012 und 2013 bereits zum dritten Mal. Aus Schweizer Sicht hatte der Triumph von Matthias Kyburz eine leicht bittere Note. Dies, weil sich sein nächster Verfolger und Teamkollege Daniel Hubmann bereits früh im Rennen verletzt hatte und aufgeben musste. Der vierfachen WM-Medaillengewinner 2016 musste zur weiteren Behandlung ins Spital, nachdem sich ihm ein Ast in den Oberschenkel gebohrt hatte.

Einen Schweizer Freudentag gab es auch bei den Frauen dank Judith Wyder und Sabine Hauswirth. Sie feierten einen Doppelsieg. Wie Kyburz hatte auch Wyder bereits am Vortag ihre tolle Form angekündigt. Die vierfache Weltmeisterin  war über die Langdistanz die stärkste Läuferin im Feld. Weil sie auch technisch eine gute Leistung zeigte, setzte sie sich am Ende ungefährdet durch: 2:02 Minuten betrug ihr Vorsprung auf ihre Teamkollegin. Entsprechend glücklich zeigte sich Wyder. «Ich bin wirklich sehr zufrieden», sagte sie. Sie habe nur zu einem Posten einen nennenswerten Fehler gemacht. «Und im Grün hatte ich ein paar Unsicherheiten, die mich wohl ein paar Sekunden kostet haben.» 

RSTXII 076825Vor dem Abschluss der Weltcup-Saison liegt Wyder immer noch an zweiter Stelle der Gesamtwertung. Die führende Schwedin Tove Alexandersson verteidigte dank dem dritten Rang über die Langdistanz ihre Führung. Ihr Polster auf Wyder beträgt nun noch 73 Punkte. Das bedeutet, dass Alexandersson bei einem Sieg von Wyder im Sprint mindestens den 13. Rang erreichen müsste. Angesichts der Dominanz der Schwedin eigentlich eine Formsache. 

Sabine Hauswirth egalisierte mit dem zweiten Rang ihr bisheriges Weltcup-Bestresultat, das sie letztes Jahr ebenfalls am Finalwochenende über die Langdistanz in Arosa erreicht hatte. Ihre Taktik war im zeitweise dicht bewachsenen Mittellandgelände „Distelberg-Dägermoos“ südwestlich von Aarau so einfach wie klar: «Ich versuchte vor allem zu Beginn, die Wegrouten zu wählen. Ich machte deshalb relativ grosse Umwege, es war aber auch schön, nicht im Grün stecken zu bleiben.» 

Die Weltcup-Saison wird morgen Sonntag mit dem Sprint in Aaraus Altstadt abgeschlossen. Der Wettkampf beginnt um 14 Uhr auf dem Aargauerplatz.
(Text: Jonas Mathys)