Sprintstaffel: Gastgeber sichern sich Tages- und Gesamtsieg

Das Schweizer Team gewinnt zum Auftakt des OL Weltcup Finals in Aarau die Sprintstaffel und sichert sich damit auch den Sieg in der Gesamtwertung des Sprintstaffel-Weltcups vor Dänemark und Schweden. Die Gastgeber aus der Schweiz zeigten mit ihren insgesamt drei Teams zudem eine Topleistung.

RSTXII 075481 1200px wmVor dem Weltcup Final präsentierte sich die Ausgangslage um die Spitzenposition im Gesamtklassement der Sprintstaffel so spannend wie nur möglich. Weltmeister Dänemark und Vize-Weltmeister Schweiz lagen nach den drei zum Gesamtweltcup zählenden Sprintstaffel-Wettkämpfen punktgleich in Führung. Der abschliessende Wettkampf im Telli-Quartier in Aarau musste also entscheiden. So eng sich der Kampf um den Gesamtweltcup ankündigte, so klar war am Ende das Resultat.

Die Schweizer Schlussläuferin Judith Wyder lief mit 31 Sekunden Vorsprung auf das zweitplatzierte schwedische Team ins Ziel ein. Dänemark musste mit Rang 5 Vorlieb nehmen. Bereits die letzten Meter konnte Wyder, die Vize-Weltmeisterin im Sprint, zusammen mit ihren Teamkollegen Rahel Friederich, Matthias Kyburz und Daniel Hubmann geniessen und den ungefährdeten Tages- und Gesamtweltcup-Sieg feiern.

Dass die Schweizer einen letztlich klaren Sieg einfahren konnten, war jedoch nicht von Anfang an klar. Rahel Friederich lag nach einem schnellen Start vor einheimischen Publikum zwar ganz an der Spitze. Nach Streckenhälfte büsste die Baslerin, die vor dem Rücktritt steht und in Aarau ihre letzten Weltcup-Rennen bestreitet, aber etwas an Terrain ein. Schliesslich übergab sie mit 29 Sekunden Rückstand auf Schweden an Matthias Kyburz. Technisch sei es zwar ganz gut gelaufen, gab Friederich nach ihrem Lauf zu Protokoll. «Physisch hatte ich jedoch etwas Mühe. Ich musste kämpfen.» So kam es, dass das zweite und dritte Schweizer Team mit Elena Roos und Sarina Jenzer nach der ersten Strecke besser klassiert waren. Roos übergab an zweiter Stelle liegend an Andreas Kyburz, Jenzer schickte Jonas Egger als Vierter auf die zweite Strecke.

Andreas Kyburz konnte sich in der Folge zusammen mit dem Schweden Emil Svensk an der Spitze behaupten. Dahinter zeigte Matthias Kyburz, dass er nach seiner sehr gelungenen WM (Titel in der Mitteldistanz, Silber im Sprint und mit der Staffel) immer noch hungrig ist. Obwohl der jüngere der Kyburz-Brüder von einem nicht optimalen Start und einigen Umwegen im Sekundenbereich berichtete, schloss er bis ins Ziel die Lücke zu Schweiz 2 und den Schweden. Auch wenn sein Lauf nicht perfekt gewesen sei: «Ich bin sehr zufrieden, dass ich an die Spitze herangekommen bin», sagte Kyburz. Er realisierte die beste Laufzeit aller Herren (Strecken 2 und 3) und zeigte damit, dass es für die Konkurrenz schwierig wird, ihm den Gesamtweltcup-Sieg dieses Wochenende noch streitig zu machen. Jonas Egger, erst in seiner zweiten Elite-Saison, musste die Spitze etwas ziehen lassen. Im Ziel betrug sein Rückstand 23 Sekunden.

Auf der dritten Strecke folgte die erste Zäsur. Das aus Schweden, Schweiz 2 und Schweiz 1 bestehende Spitzentrio setzte sich hier deutlich vom Rest des Feldes ab. Jonas Leandersson schickte seine Schlussläuferin Helena Jansson als Erste auf die Bahn, vier Sekunden dahinter übergab Florian Howald für Schweiz 2 an Sabine Hauswirth. Daniel Hubmann folgte als Dritter mit acht Sekunden Rückstand auf die immer noch führenden Schweden.

Die gute Ausgangslage nutzte Schlussläuferin Judith Wyder für Schweiz 1 aus, um den erwähnten deutlichen Vorsprung herauszulaufen. Die Schweizer Teamleaderin zeigte ein sehr schnelles Rennen. Keine der Damen kam nur annährend in die Nähe der Zeit von Wyder.
Schweden verteidigte dahinter Rang zwei, die Schweizerinnen Sabine Hauswirth (Schweiz 2) und Julia Gross (Schweiz 3) die Plätze drei und vier – notabene vor Weltmeister Dänemark. Die Heimnation zeigte damit, wie breit sie aufgestellt ist.

Da erstaunte es auch nicht, dass bei der Siegerehrung des Gesamtweltcups sieben Schweizer Athleten aufs oberste Treppchen stiegen. Rahel Friederich, Florian Howald, Daniel und Martin Hubmann, Andreas und Matthias Kyburz sowie Judith Wyder hatten alle an mindestens einem der vier Weltcup-Sprintstaffeln für die Schweiz im Einsatz gestanden. Dänemark sichert sich in der Gesamtwertung den zweiten, Schweden den dritten Rang.
(Text: Jonas Mathys)