Gipfeltreffen zwischen OL-Weltmeistern und Olympiasiegern

Am Mittwoch haben sich auf dem Jungfaujoch – Top of Europe – die besten Orientierungsläufer der Welt getroffen. Gemeinsam mit dem Schweizer Leichtgewichts Ruder-Vierer, der an den Olympischen Spielen in Rio Gold gewann, haben sie sich in einem Show-OL gemessen und so auf den OL Weltcup Final in der Schweiz aufmerksam gemacht.
teambild OL u RudernZum Show-OL angetreten sind die amtierenden OL-Weltmeister Matthias Kyburz (Möhlin), Olav Lundanes (Norwegen), Tove Alexandersson und Jerker Lysell (beide Schweden). Zusätzlich haben aus der Schweiz auch die mehrfachen Weltmeister Judith Wyder (Bern) und Daniel Hubmann (Herrenschwanden) sowie Florian Howald (Oberönz), der EM- und WM-Medaillengewinner und Aufsteiger im Schweizer OL-Team, am Anlass auf 3’454 Meter über Meer teilgenommen.

Dabei gingen die weltbesten Orientierungsläufer und die weltbesten Ruderer – Simon Schürch und Simon Niepmann (beides Olympiasieger) sowie Joel Schürch und Fiorin Ruedi (beides U23-Weltmeister) – rund um das Jungfraujoch auf Postenjagd. In mitten des Eispalasts, in den Gängen der höchstgelegenen Bahnstation Europas und der Forschungsstation Sphinx kämpften sie um den schnellsten Weg. Während die start alle OL u RudernOrientierungsläufer wie üblich als Einzelathleten gegeneinander antraten, absolvierten die Ruderer den Show-Wettkampf in Form einer Stafette. 

Die Orientierungsläufer liessen sich in ihrem Kerngebiet jedoch nicht von den Wassersportlern überholen. So konnte Judith Wyder den kurzen Wettkampf für sich entscheiden, vor Tove Alexandersson und Florian Howald. Die Ruderer klassierten sich im Mittelfeld. Für beide Seiten war der aussergewöhnliche Wettkampf ein Höhepunkt: «So hoch oben habe ich noch nie einen OL absolviert», sagte Matthias Kyburz und seine Kollegin Judith Wyder fügte mit einem Schmunzeln an: «Fast wäre uns die Luft ausgegangen.» Für die Ruderer war derweil klar: «Es hat grossen Spass gemacht, dennoch bleiben wir wohl lieber in unserem Boot», sagte Simon Schürch stellvertretend für seine Kollegen.

Matthias Kyburz u Daniel Hubmann OLDas Gipfeltreffen zwischen Orientierungsläufern und Ruderern fand hinsichtlich des OL Weltcup Finals statt, der vom 29. September bis 1. Oktober 2017 in Grindelwald gastiert. So treten dann die Orientierungsläufer aus aller Welt zum Saisonende nochmals gegeneinander an und kämpfen in drei Wettkämpfen (Langdistanz, Mitteldistanz, Sprintstaffel) um die letzten Weltcuppunkte der kommenden Saison. «Das Jungfraujoch – Top of Europe eignet sich dank seinerVielfalt an Attraktionspunkten sogar für einen Orientierungslauf. Wir freuen uns, den Weltcupfinal im nächsten Jahr zu unterstützen und die OL-Elite auf Grindelwald-First begrüssen zu dürfen», sagte Christoph Schläppi von den Jungfraubahnen. Auch Grindelwald Tourismus unterstützt den OL Weltcup Final als Gastgeber. Für die Organisation des OL Weltcup Finals zeichnet derweil der Verein Swiss Cup verantwortlich, mit Unterstützung durch den Schweizerischen OL-Verband Swiss Orienteering.

Tove Alexandersson Judith Wyder Florian Howald OLNoch steht bei den Orientierungsläufern aber die laufende Saison im Vordergrund. Am kommenden Wochenende, vom 14. Bis 16. Oktober, findet der OL Weltcup Final in Aarau statt. Am Freitag wird das grosse OL-Wochenende mit dem Final des Sprintstaffel-Weltcups im Gebiet Aarau Telli eröffnet. Am Samstag starten die weltbesten Orientierungsläufer im Gebiet Roggenhausen zu einem Weltcuplauf über die Langdistanz, bevor am Sonntag als Finallauf ein Sprint durch die Strassen und Gassen von Aarau auf dem Programm steht.

Für Topresultate sollen in Aarau auch die Schweizer sorgen. Allen voran Matthias Kyburz. Der Fricktaler sicherte sich in diesem Jahr zwei EM- und einen WM-Titel und führt vor den finalen Wettkämpfen das Klassement im Gesamtweltcup der Männer an. Bei den Frauen führt die Schwedin Tove Alexandersson das Weltcup-Klassement an. Die zweifache Weltmeisterin führt 113 Punkte vor Judith Wyder, womit sich auch bei den Frauen eine Schweizerin noch den Gesamtsieg sichern könnte.