Sprint: Judith Wyder und Jonas Leandersson gewinnen zum Abschluss

Zum Abschluss der Weltcup-Saison feierten Judith Wyder (SUI) und Jonas Leandersson (SWE) in Aarau einen Sieg. Der Gesamtweltcup geht an Tove Alexandersson und Matthias Kyburz.

RSTXII 079039 2 1200px wmDrei Starts, drei Siege. Das abschliessende Weltcup-Wochenende hätte für die Schweizerin Judith Wyder nicht erfolgreicher ausfallen können. Die Bernerin war nach dem Sieg mit der Sprintstaffel und über der Langdistanz auch im Sprint, der in der Altstadt von Aarau ausgetragen wurde, eine Klasse für sich. Um 31 Sekunden und mehr deklassierte sie die Konkurrenz. Die Bernerin zeigte von Beginn an ein souveräner Auftritt und lag stets in Führung. Aber auch wenn es so aussah: Ein Kinderspiel war der Wettkampf für Wyder nicht. «Ich fand es heute schwierig. Zwei-, dreimal musste ich stoppen, um mich für eine Route zu entscheiden.»
Hinter der souveränen Siegerin klassierten sich die dänische Sprint-Weltmeisterin Maja Alm und die Schwedin Tove Alexandersson. Letztere sicherte sich damit definitiv den Gewinn des Gesamt-Weltcups, vor Wyder und Alm. Nur zwei Sekunden langsamer als Alexandersson bewältigte Rahel Friederich die Strecke. Für die in Winterthur wohnhafte Baslerin war es ein spezieller Moment. Sie hat für Ende Saison ihren Rücktritt vom internationalen Spitzensport angekündigt. Der Sprint in Aarau war deshalb (zumindest vorerst, ein allfälliges Comeback schliesst Friederich nicht aus) ihr letzter Auftritt im Dress des Schweizer Nationalkaders.

RSTXII 078951 1200px wmAnders als bei den Frauen war der Gesamtweltcup bei den Männern bereits nach der Langdistanz gestern entschieden – zugunsten von Matthias Kyburz. Motivationsprobleme hatte der Fricktaler deswegen aber keine. «Ich wollte vor Heimpublikum nochmals ein gutes Rennen zeigen», sagte er nach seinem Einsatz. Weil er gewusst habe, dass wegen des Gesamtsieges alle Augen auf ihn gerichtet sein würden, sei er auch nochmals sehr nervös gewesen. Dennoch: Nach den Siegen mit der Sprintstaffel und in der Langdistanz gelang ihm auch in Aaraus Gassen noch einmal eine Top-Leistung. Nur der Schwede Jonas Leandersson war noch 20 Sekunden schneller. Auf den dritten Rang lief Martin Hubmann (+0:24). Der 27-Jährige war nicht für die Langdistanz selektioniert gewesen. Seine entsprechend frischen Beine nutzte Hubmann, um sein bestes Weltcup-Resultat der Saison zu realisieren.

Mit Florian Howald (5.) lief nochmals ein Schweizer aufs erweiterte Podest – unmittelbar hinter dem bemerkenswerten Tim Robertson aus Neuseeland. Andreas Rüedlinger (9.) klassierte sich in die Top 10.

RSTXII 078483 1200px wmFür ein Highlight sorgte ein weiterer Schweizer, der etwas weiter hinten in der Rangliste zu finden war. Das hatte vor allem damit zu tun, dass er mit einem pinkfarbenen Gorilla-Kostüm ins Ziel lief, das ihm erst beim fünftletzten Posten angezogen wurde. Der Grund: Der 34-jährige Romand tritt wie Friederich auf Ende Saison zurück.

Nicht am Start war Daniel Hubmann, nachdem er sich in der Langdistanz verletzt hatte. Weil sein nächster Verfolger im Gesamtweltcup, der Norweger Olav Lundanes, sich im Sprint mit Rang 21 begnügen musste, konnte er seinen zweiten Rang im Gesamtklassement halten.
(Text: Jonas Mathys; Bilder: Rémy Steinegger)